München, 24. Juli 2019 - Im Rahmen eines Festaktes im Literaturhaus München wurden gestern die fünf besten Absolventinnen und Absolventen eines dualen Studiums an einer bayerischen Hochschule für angewandte Wissenschaften mit dem Dualissimo-Preis ausgezeichnet. vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt übergab mit Dr. Rolf-Dieter Jungk, Amtschef im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem wissenschaftlichen Leiter von hochschule dual, Prof. Dr. Franz Boos, die jeweils mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung. Bereits zum sechsten Mal würdigte hochschule dual gemeinsam mit der vbw – der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. herausragende Leistungen im dualen Studium.
Dem Bewerbungsaufruf von hochschule dual, der Dachmarke des dualen Studiums in Bayern, waren rund 120 Absolventinnen und Absolventen dieses Studienmodells gefolgt. Neben den Studienleistungen zählten für die Jury aus Wissenschafts- und Wirtschaftsvertretern auch außergewöhnlicher Einsatz in der betrieblichen Praxis, ehrenamtliches und soziales Engagement sowie Auslandserfahrung.
Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte in seiner Grußbotschaft: „Den fünf ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen gratuliere ich herzlich zu ihrem erfolgreichen Abschluss. Ihnen stehen viele Türen offen! Mit der Entscheidung für ein duales Studium haben sie wertvolle Weichen für eine erfüllende berufliche Zukunft gestellt: Sie haben sowohl fundierte Theorie als auch tiefgehende Praxiskenntnisse erworben. Damit sind die Absolventinnen und Absolventen für unsere Unternehmen wichtige Fachkräfte, die früh Verantwortung übernehmen. Sie sind unsere Zukunftsgestalter! Mit ihren Ideen und ihrer hohen Kompetenz bringen sie unseren Wirtschaftsstandort Bayern maßgeblich mit voran – und auch die Hochschulen profitieren von den hoch motivierten Studentinnen und Studenten!“
Auch aus Sicht der Wirtschaft weist das duale Studium zahlreiche Vorteile auf. Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., betonte: „Besonders im Hinblick auf den akuten Fachkräftemangel ist das duale Studium ein wichtiges Instrument zur Nachwuchssicherung. Bereits im Jahr 2025 werden am bayerischen Arbeitsmarkt 350.000 Fachkräfte fehlen, davon die meisten mit beruflicher Bildung. Das duale Studium setzt genau hier an und gewährleistet eine praxisnahe und zugleich akademische Ausbildung von Fachkräften, die direkt an den Erfordernissen des Unternehmens ausgerichtet ist. Darum unterstützen wir Dualissimo gerne als Hauptförderer.“ Im Rahmen der Preisverleihung sagte Brossardt: „Wir freuen uns, auch dieses Jahr den Dualissimo vergeben zu können und gratulieren den Preisträgerinnen und Preisträgern zu ihren herausragenden Leistungen. Mit einem dualen Studium haben sie glänzende berufliche Perspektiven.“
Die dual Studierenden selbst schätzen vor allem die Verzahnung von Theorie und Praxis, egal ob sie Ingenieurwissenschaften, IT, Wirtschaft oder Pflege studieren. Der 25-jährige Preisträger Florian Berger würde sich jederzeit wieder für ein duales Studium entscheiden und sieht vor allem die fachliche und persönliche Weiterentwicklung als entscheidenden Vorteil: „Die Praxisphasen in den verschiedenen Abteilungen ermöglichen es bereits früh im Unternehmen Fuß zu fassen und sich ein weitreichendes Netzwerk aufzubauen“. Auch die 25-jährige Würzburgerin Hannah Korte entschied sich aufgrund der Praxisanteile für ein duales Studium. Während ihrer Ausbildung zur Mechatronikerin verschaffte sie sich intensive Praxiskenntnisse, die ihr im anschließenden Produktionsmechatronik-Studium halfen, die Inhalte besser mit theoretischen Kenntnissen zu verknüpfen.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden neben den Absolventinnen und Absolventen auch deren Unternehmenspartner als „Talent Partner“ ausgezeichnet. Für Miriam Haubner, Leiterin Nachwuchsprogramme der AUDI AG, bietet ein duales Studium viele Vorteile: „Wir können jungen Nachwuchskräften einen intensiven Einblick in unseren Konzern geben und zielgerichtet für künftige Schwerpunktbedarfe ausbilden. Gleichzeitig binden wir junge Experten an unsere Marke.“
Der wissenschaftlich Leiter von hochschule dual, Prof. Dr. Franz Boos, ist beeindruckt von den Leistungen und dem Engagement der prämierten Absolventen: „Alle Preisträger des Dualissimo zeigen auf eindrucksvolle Weise, dass ein duales Studium nicht nur den Weg in eine erfolgreiche Karriere ebnet, sondern trotzdem noch Raum für Auslandsaufenthalte und ehrenamtliches Engagement bietet.“
Kurzinformationen zu den Preisträger*innen 2019:
Simon Baumann. Der 25-jährige war nach seinem dualen Bachelor-Studium auf der Suche nach einem attraktiven Mastermodell und fand dies in Form des Doppelmaster Electronic Systems an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg sowie an einer malaysischen Hochschule. Als einer der ersten studierte Simon Baumann dieses Programm zusätzlich dual. Beide Masterabschlüsse erfolgten mit Auszeichnung. Simon Baumann ist nach Abschluss seines Studiums seit September 2018 als Prozessingenieur in der Produktion bei OSRAM OS in Regensburg tätig.
Florian Berger. Dem 25-jährigen Niederbayern wurde nach seiner Ausbildung zum Physiklaboranten von der SCHOTT AG aufgrund sehr guter Leistungen ein Bachelor-Studium mit vertiefter Praxis der Physikalischen Technik an der Technischen Hochschule Deggendorf angeboten. Im Rahmen seines Studiums bot sich die Gelegenheit für ein Praxissemester am Standort des Unternehmens in den USA. Hier konnte Florian Berger erste Erfahrungen als Projektingenieur sammeln. Er setzt die erfolgreiche Kooperation mit der SCHOTT AG seit diesem Sommersemester im Rahmen seines Masterstudiums Electrical and Microsystems Engineering an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg fort.
Nicola Galm. Die 27-jährige studierte den Verbundstudiengang Pflege dual an der Katholischen Stiftungshochschule München und absolvierte den praktischen Teil ihrer Ausbildung an der Berufsfachschule für Krankenpflege Maria Regina in München. Ein Semester ihres Studiums verbrachte sie in Kopenhagen, wo sich die Möglichkeit bot, in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen weitere Praxiserfahrung zu sammeln. Sowohl Ausbildung als auch Studium schloss Nicola Galm mit sehr guten Leistungen ab. Seit dem letzten Wintersemester studiert sie Health Science – Prevention and Health Promotion an der Technischen Universität München.
Hannah Korte. Die gebürtige Würzburgerin hatte sich nach dem Abitur zum Ziel gesetzt, ein technisches Studium mit möglichst viel Praxis zu ergänzen. Dies bot der 25-jährigen ein Verbundstudium bei der AUDI AG. Neben der Ausbildung zur Mechatronikerin studierte Hannah Korte Mechatronik an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Optimal ergänzt wurde das Studium durch einen Auslandsaufenthalt während des Praxissemesters in Großbritannien. Ihre Vorkenntnisse setzt Hannah Korte seit Ende 2018 im Rahmen des Masterstudiums Automatisiertes Fahren und Fahrzeugsicherheit an der Technischen Hochschule Ingolstadt um.
Oliver Sckell. Der 23-Jährige absolvierte ein Luftfahrttechnik-Studium an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Um schon früh Einblicke in ein international tätiges Luftfahrtunternehmen zu erhalten entschied er sich für ein Studium mit vertiefter Praxis bei Airbus Defence and Space. Sein Praxissemester verbrachte Oliver Sckell bei SR Technics in Malaysia. Er ist seit Anfang 2018 als Fahrwerksingenieur tätig. Zudem hat er ein Teilzeitmasterstudium der Mechatronik an der Hochschule München aufgenommen.
Zu hochschule dual
Die Dachmarke hochschule dual bündelt seit 2006 alle dualen Studienangebote an den staatlichen bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Hochschulen in kirchlicher Trägerschaft. Eigene Qualitätskriterien geben einen verlässlichen Rahmen für Studierende, Hochschulen und Praxispartner. Aktuell absolvieren über 7.600 Studierende ein duales Studium in Bayern. Ca. 70 % wählen das ausbildungsintegrierende Verbundstudium. In diesem Modell erlangen die Studierenden neben dem akademischen Bachelorabschluss auch einen von den Kammern anerkannten Berufsabschluss. Das zweite Modell „Studium mit vertiefter Praxis“ ist praxisintegrierend und kann sowohl im Bachelor- wie auch im Masterstudium gewählt werden.
Die 20 kooperierenden Hochschulen und rund 1.600 Unternehmenspartner ermöglichen es den Studierenden, zwischen 240 unterschiedlichen Studienangeboten zu wählen.
Pressekontakt:
Martina Bischoff - Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
hochschule dual
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