Anna Fuchs hat einen Computertomographen mitgebracht. Ein CT, eine „Röhre“, wie sie viele Menschen aus dem Krankenhaus kennen. Etwa 25 Quadratmeter Platz braucht so ein medizinisches Gerät normalerweise. Die Version, die Fuchs dabeihat, passt in eine Handtasche. Sie ist virtuell. Die Portfoliomanagerin von Siemens Healtineers holt ihren Tabletcomputer heraus und schwenkt ihn langsam durch den Tagungsraum der Hochschule Coburg. Marco Friepes, der bei Siemens Healthineers deutschlandweit für die Ausbildung zuständig ist, lässt die Runde der Hochschulprofessorinnen und -Professoren schätzen: Wie groß ist ein CT? „Hier würde es nicht hinpassen“, Friepes zeigt auf eine Tischgruppe: „Es würde da mitten drinstehen.“ Anna Fuchs dreht das Tablet. Der Bildschirm zeigt genau diesen Moment in genau diesem Raum – nur dass in der Mitte ein CT steht. Ein Programm kombiniert eine Live-Kameraaufnahme mit einem virtuellen 3D-Modell einer „Röhre“: So kann das Medizintechnikunternehmen beispielsweise in einem Krankenhaus demonstrieren, wie so ein Gerät sich in einen Raum einfügt.
„Wir merken bei allen Ausbildungsthemen, dass der Bereich IT zunimmt“, sagte Friepes. Er ist am Standort Forchheim für die deutschlandweit insgesamt 433 Auszubildenden und dual Studierenden zuständig. Beim Besuch an der Hochschule Coburg begleiteten ihn außer Anna Fuchs auch Enrico Steinke, Ausbildungscoach IT-Studium, und Alex Klingenbeck, Ausbildungsbeauftragter aus dem Business. Weltweit hat Siemens Healtineers 66.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und legt Wert darauf, Talente für das Unternehmen zu gewinnen und zu fördern, wie Friepes betonte. Prof. Dr. Jutta Michel, Vizepräsidentin der Hochschule Coburg und unter anderem für das duale Studium zuständig, erklärte, dass die Hochschule wiederum genau solche Partner suche. „Uns ist sehr wichtig, akademische Ausbildung und praktische Anwendung passgenau zu verzahnen.“
Michel und Friepes unterzeichneten den Kooperationsvertrag über ein Informatikstudium mit vertiefter Praxis: Die Studierenden arbeiten während der Semesterferien im Unternehmen, erhalten eine monatliche Vergütung – und sammeln jede Menge Praxiserfahrung.
Als Dekan sprach Prof. Dr. Bernd Hüttl allgemein über die Aktivitäten der Fakultät Elektrotechnik und Informatik. Maßgeblich vorbereitet hatte die Kooperation Prof. Volkhard Pfeiffer, Leiter des Bachelorstudiengangs Informatik und langjähriger Siemens Healthineers Mitarbeiter. „Mich freut das besonders, weil wir schon seit vielen Jahren mit Siemens Healthineers zusammenarbeiten, beispielsweise bei Praxis-, Bachelor- und Masterarbeiten.“ Einen sehr engen fachlichen Bezug gibt es auch zum Studiengang Visual Computing, der im Wintersemester 20/21 gestartet ist: Prof. Dr. Quirin Meyer, Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs Visual Computing, hat selbst Praxiserfahrung als Algorithmenentwickler bei Siemens Healthineers: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit!“ Ebenfalls im Bereich Visual Computing beschäftigt sich Prof. Dr. Stephan Streuber mit der Gestaltung und Interaktion von IT-Systemen – ein zentrales Thema auch für Medizintechnik. Prof. Dr. Florian Mittag vertritt das Thema künstliche Intelligenz. Es liefert wichtige Grundlagen für intelligente Algorithmen für automatisierte medizinische Diagnosen. Prof. Dr. Peter Johann Raab stellte den Bereich Mikrocontroller und Embedded Systeme vor. Prof. Dr. Jens Grubert leitet den Masterstudiengang Informatik und ist Experte auf dem Gebiet virtuelle Realität beispielsweise für „Mixed-Reality-Anwendungen“. Diese Technologien erleichtern unter anderem die Anlagenplanung. Wie beim dem CT, das heute virtuell im Besprechungsraum platziert wurde.
Die Ausbildung bei Siemens Healthineers startet am 1. September 2022, einen Monat später geht’s an der Hochschule Coburg los.
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